Die Wahrscheinlichkeit von Herzkrankheit hängt von vielen Faktoren wie genetischer Prädisposition, Geschlecht, Alter und Lebensstil ab. Obwohl Sie Ihre genetische Prädisposition oder Alter nicht verändern können, liegt es sehr wohl in Ihrer Macht, die mit Herzkrankheit zusammenhängenden Risikofaktoren bei Ihrer Lebensführung zu beeinflussen. Die wichtigsten Schritte zur Vorbeugung von Herzkrankheit sind: das Rauchen vermeiden, regelmässige Bewegung und gesund essen. Regelmässige ärztliche Untersuchungen zur Bestimmung Ihres Blutdrucks, Cholesterinspiegels und Körperfetts sind auch empfehlenswert, denn ohne diese Untersuchungen werden Sie wahrscheinlich nicht wissen, ob es einen Handlungsbedarf gibt.
Rauchen oder der Konsum anderer Tabakprodukte stellt einen massgeblichen Risikofaktor für Herzerkrankungen dar. Tabakrauch enthält mehr als 4'800 Chemikalien. Viele dieser Stoffe schädigen Ihr Herz und Ihre Gefässe und erhöhen das Risiko für Arteriosklerose. Ausserdem: durch Nikotin und Kohlenmonoxid - die im Zigarettenrauch enthalten sind - steigt Ihr Blutdruck, denn diese Stoffe zwingen Ihr Herz dazu, härter zu arbeiten. Die gute Nachricht: wenn Sie mit dem Rauchen aufhören, sinkt Ihr Risiko für Herzerkrankung dramatisch innerhalb nur eines Jahres.
Mit regelmässiger körperlicher Bewegung kann man das Risiko für Herzkrankheit reduzieren. Körperliche Bewegung hilft auch, das Gewicht in Grenzen zu halten und kann hohen Blutdruck bzw. hohes Cholesterin reduzieren. Ausserdem hilft Bewegung bei der Reduktion von Stress - Stress kann auch eine Ursache von Herzkrankheit sein. Ärzte empfehlen 30- bis 60-minütige mässig intensive körperliche Bewegung an den meisten Tagen der Woche. Allerdings kann jede Art und Intensität von Bewegung (z.B. Treppensteigen, Gartenarbeit, Hausarbeit) dem Herzen gut tun.
Gesunde Diät
Sich gesund zu ernähren heisst, dass man Nahrungsmittel zu sich nimmt, die fett-, cholesterin- und salzarm sind. Bei solchen Diäten sind Gemüse, Obst und Vollkorn im Vordergrund. Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen, Sojabohnen, Erdnüsse) und bestimmte Fischsorten sind ausgezeichnete Eiweissquellen mit wenig Fett. Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an gesättigten Fetten sollten in geringer Menge eingenommen werden, denn sie tragen zur Arteriosklerose und zu Erkrankungen der Koronararterien bei. Beispiele sind Milchprodukte, tierische Fette, Kokosnussöl, Baumwollsaatöl, Palmöl und Schokolade.
Es gibt immer mehr Hinweise dafür, dass Trans-Fettsäuren schlimmer sind als gesättigte Fette. Trans-Fettsäuren sind nach Möglichkeit zu meiden, denn im Gegensatz zu gesättigten Fetten erhöhen sie nicht nur den Spiegel des „schlechten Cholesterins,“ sondern sie reduzieren auch den Spiegel des „guten Cholesterins“ im Blut. Beispiele von Nahrungsmitteln mit Trans-Fettsäuren sind frittierte Fast-food-Gerichte, Backwaren, verpackte Imbisse, Kekse und Margarine. Der Begriff „teilweise hydriert“ auf Lebensmittelverpackungen ist ein guter Hinweis dafür, dass diese Nahrungsmittel Trans-Fettsäuren enthalten.
Andererseits können mehrfach ungesättigte Fette wie Omega-3-Fettsäuren Ihr Herzinfarktrisiko und Ihren Blutdruck reduzieren. Manche Fischsorten sind ausgezeichnete Quellen von Omega-3-Fettsäuren. Das steigende Wissen über toxische Spiegel von Schwermetallen (z.B. Quecksilber) machen Fische weniger geeignet als Quelle von Omega-3-Fettsäuren. Eine bessere, jedoch geringer konzentrierte Quelle sind Omega-3- Fettsäuren aus Walnüssen, Leinsamen oder Rapsöl. Omega-3-Fettsäuren sind auch als Nahrungszusatz erhältlich.
Erwachsene Menschen nehmen meistens durch die Zunahme von Körperfett und nicht - wie die meisten von uns gerne hätten – durch die Zunahme von Muskelmasse zu. Leider kann eine solche unerwünschte Gewichtszunahme zu hohem Blutdruck und Cholesterin führen und das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen. Daher ist die Aufrechterhaltung eines gesunden Körpergewichts ein wichtiger Bestandteil der allgemeinen Gesundheit. Bereits kleine Reduktionen des Körpergewichts können grosse Vorteile mit sich bringen. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass eine 10%-ige Reduktion des Körpergewichts den Blutdruck, den Cholesterinspiegel und das Diabetes-Risiko reduzieren kann.