Die meisten Wesen des Tierreiches besitzen irgendein Pumporgan, dessen wiederholte rhythmische Kontraktionen das Blut (oder dessen Äquivalent) durch den Körper befördern. Die Struktur des Herzens zeigt jedoch grosse Unterschiede bei den verschiedenen Spezies des Tierreiches. Das Herz eines Wurms oder eines Weichtiers ist ein relativ einfaches Organ im Vergleich zum Herzen eines Wirbeltiers. Auch bei den Wirbeltieren wird das Herz zunehmend komplexer, wenn man sich auf der Evolutionsleiter nach oben bewegt. Beispielsweise besitzen Fische ein Herz mit zwei Kammern, Amphibien haben ein Herz mit drei Kammern, während das Herz von Vögeln und Säugetieren mit vier Kammern ausgestattet ist.
Bei Säugetieren gelangt das „verbrauchte“ sauerstoffarme Blut aus dem Körper in die rechte Seite des Herzens. Das Blut aus dem Körper kommt in die obere Kammer (Vorhof). Durch die untere rechte Kammer (Ventrikel) wird es in die Lungen befördert und mit Sauerstoff angereichert. Anschliessend gelangt das mit Sauerstoff angereicherte Blut aus den Lungen in den linken Vorhof, fliesst dann abwärts zum linken Ventrikel und von hier wird es in den Körper hineingepumpt.
Es gibt vier wichtige Klappen im Herzen, die den gleichlaufenden Blutfluss aufrechterhalten, indem sie sich - abhängig vom Druckunterschied auf jeder Seite - öffnen und schliessen. Es gibt Klappen zwischen den zwei Kammern (zwischen den Vorhöfen und den Ventrikeln) und auch vor den Arterien, die vom Herzen weggehen.
Anatomie eines menschlichen Herzens
Im Durchschnitt schlägt das menschliche Herz ungefähr 72-mal pro Minute. Dies entspricht ca. 2,6 Milliarden Schlägen bei einer Lebensdauer von 70 Jahren. Das Herz wiegt durchschnittlich 250 bis 300 g bei Frauen und 300 g bis 350 g bei Männern. Mit jedem Herzschlag pumpt das Herz ca. 0,6 bis 0,9 Deziliter Blut, was 320 Liter pro Stunde oder 7700 Liter pro Tag entspricht. Im Laufe eines menschlichen Lebens (70 Jahre) verschiebt das Herz nahezu 200’000 Tonnen Blut.